Schlafparalyse

Etwa die Hälfte der Bevölkerung erlebt, gelegentlich nach dem Aufwachen, ein Phänomen bei dem man sich trotz großer Anstrengung weder bewegen noch sprechen kann. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Schlaflähmung, beziehungsweise Schlafparalyse. Zusätzlich zu diesen Lähmungserscheinungen, kommt es häufig auch zu optischen und akkustischen Täuschungen, bei denen der Betroffene realistische Halluzinationen in Form von Geräuschen, Objekten und Wesen hat, sowie Berührungen von nicht reell Anwesenden verspürt.

Die Schlafparalyse ist die Folge eines normalen Prozesses unseres Körpers und wird daher als eine gutartige Schlafstörung geandet. Während des Schlafes sind unsere Muskeln außer Betrieb gesetzt.

Das heißt, unser Gehirn sendet die Bewegungssignale des Traumes nicht an unsere Muskeln weiter. Dieser Prozess ist sinnvoll um die Bewegungen, die im Traum ausgeführt werden, nicht auch in der Realität auszuagieren. Bei einigen Schlafwandlern zum Beispiel ist diese Lähmung unvollständig und bewirkt somit das Umherlaufen des Träumenden. Schlaflähmungen treten zumeist in der frühen Einschlafphase ein oder bleiben einfach nach dem Aufwachen bestehen. Die Betroffenen fühlen sich dabei wach, haben jedoch keinerlei Kontrolle über ihre Muskeln beziehungsweise ihren Körper. Da sich auch das Wahrnehmungssystem nicht im vollständigen Wachzustand befindet, können sich die realen Wahrnehmungen mit den traumartigen Elementen vermischen. In der Einschlafphase spricht man von sogenannten hypnagogen- und in der Aufwachphase von den hypnoompen Halluzinationen. Viele Betroffene empfinden die Schlafparalyse als ein beeindruckendes Erlebnis. Es ist die Situation der Hilflosig- und Bewegungsunfähigkeit , verbunden mit den Halluzinationen, welche im wesentlichen realer wirken als ein normaler Traum, welche diesen fazinierenden Eindruck hinterlassen.

Bei etwa 40 bis 50 Prozent der Bevölkerung tritt die Schlafparalyse gelegentlich auf, während sie bei einem nur kleinen Prozentsatz von 3 bis 6 Prozent regelmäßig auftritt. Bei Störungen des Tagesrythmuses, Schichtarbeit sowie bei Jetlag (physiologische Beschwerden des Körpers auf Grund des schnellen Wechselns von Zeitzonen bei Flugreisen) oder Übermüdung, tritt sie noch weitaus häufiger auf. Ebenfalls häufiger erleben auch Menschen die unter Narkolepsie leiden (kurzes und plötzlich auftretendes Einschlafen während des Tages) die Schlafparalyse.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist die nähere Untersuchung der Schlafparalyse ein wichtiger Aspekt um ein besseres Verständnis unserer Wahrnehmung und unserer Bewusstseins zu erlangen. So könnten die Halluzinationen, die während der Schlafparalyse auftreten, zum Beispiel auch helfen die passenden Interpretationen, im Zusammenhang anderer Zustände des veränderten Bewusstseins (wie etwa Nahtoderfahrungen) zu finden. Auch aus der Sicht der Kulturgeschichte oder unserer Moderne sind diese Schlaflähmungen interessant. Denn in vielen Historischen Berichten finden sich Aussagen über nichtirdische Wesen wie den Alp oder Nachtmahr, die sich des Nachts auf den schlafenden setzen und ihnen den Atem rauben. Viele Details dieser Berichte passen sehr gut zu den Symptomen einer Schlafparalyse. Ebenso passen Berichte über Entführungen durch Außerirdische, bei denen die Heimgesuchten starr und Atmenlos im Bett liegen, nicht im stande sind sich zu äußern oder zu rühren und gleichzeitig Wesen um sich herum wahr nehmen, in das Raster der Schlaflähmung.

Womöglich wird es der Wissenschaft irgendwann gelingen viele Phänomene, die wir während des halbwachen Zustandes wahrnehmen, durch genauere Untersuchungen der Schlafparalyse zu belegen.